Medizinisch Geriatrische Klinik der Evangelischen Stiftung Augusta

Perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG)

Unter perkutaner endoskopischer Gastrostomie versteht man die Anlage einer Ernährungssonde durch die Bauchwand in den Magen. Die Anlage wird als sogenannte "Fadendurchzugmethode" mit kommerziell zur Verfügung gestellten PEG-Sondensystemen im gleichen Arbeitsgang einer gastroskopischen Untersuchung durchgeführt. Bei der Fadendurchzugmethode wird unter gastroskopischer Sicht an der Magenvorderwand die Punktionsstelle markiert (Diaphanoskopie, oder Nadelaspirationstest) und nach ausreichender lokaler Betäubung des Stichkanals die Punktionskanüle unter endoskopischer Kontrolle in den vorher prall mit Luft gefüllten Magen gestochen. Mit der Fadendurchzugtechnik wird die PEG-Sonde in den Magen eingeführt und von innen und außen mit einer Halteplatte fixiert. Im Anschluß erfolgt ein Wundverband. Eine Röntgenuntersuchung oder eine erneute Gastroskopie zur Kontrolle der PEG-Lage ist nicht erforderlich. Nach 6-12 Stunden kann bei unauffälligem Wundverband der Nahrungsaufbau erfolgen.

Die Anlage einer PEG-Sonde sollte vorgenommen werden, wenn eine normale Ernährung über mehr als 4 Wochen absehbar nicht mehr möglich ist. Primäres Ziel der Sonde ist die adäquate Ernährung zur Deckung des Grundbedarfs und die Vermeidung eines Gewichtsverlustes. Klassische Indikationen sind Schluckstörungen unterschiedlicher Ursachen (Tumore im Hals-Nasen-Ohrenbereich, Schlaganfall, Hirnverletzte, Wachkoma, etc…). Die Gründe für die im Alter häufig vorliegende Mangelernährung sind mannigfaltig. Hier gilt es die Ursachen der Mangelernährung abzuklären und erst nach Zusammenschau aller Befunde sowie Ernährungsversuche mit Nahrungsergänzungsmitteln die Anlage einer PEG-Sonde in Erwägung zu ziehen. Die Berücksichtigung des individuellen Patientenwillens (Patientenverfügung) ist hier oberstes Gebot.

Untersuchungsvorbereitung: letzte Mahlzeit 8 Stunden zuvor, vor der Untersuchung nüchtern
Untersuchungsdauer mit Vorbereitung ca. 20 Minuten